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Platzverweis, Feuerzeugwurf, Spielunterbrechung - VfL Bochum punktet in Berlin

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Die Szene des Spiels: VfL-Keeper Drewes bleibt nach einem Feuerzeugwurf liegen.
Die Szene des Spiels: VfL-Keeper Drewes bleibt nach einem Feuerzeugwurf liegen. Foto: dpa
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Ein Feuerzeugwurf führt zu einem unrühmlichen Ende für die Partie des VfL Bochum bei Union Berlin. Patrick Drewes wird am Kopf getroffen, das Spiel lange unterbrochen.

Es ist der erste Auswärtspunkt für den VfL Bochum in der laufenden Saison. Doch darüber redete nach Abpfiff keiner. Das Gastspiel bei Union Berlin (1:1) wurde überschattet von einem Feuerzeugwurf, der VfL-Schlussmann Patrick Drewes verletzte und das Spiel beinahe zum Abbruch zwang. Nach langer Unterbrechung kam es dann zu einem Nichtangriffspakt. Doch der Reihe nach.

Zu Spielbeginn lief alles gegen das Tabellenschlusslicht aus Bochum. Keine Minute war gespielt, da hätte Ex-Schalker Tim Skarke Union beinahe in Führung gebracht. Der Versuch geriet zu hoch, dennoch ein Warnschuss für den VfL.

Der zeigte sich zu Beginn ebenfalls mutig, musste dann aber einen frühen Rückschlag überwinden: Koji Miyoshi ging im Zweikampf mit Andras Schäfer zu hart zu Werke, und während der Ungar nach dem Tritt mit offener Sohle behandelt werden musste, sah der Japaner die schnellste Rote Karte der laufenden Bundesliga-Saison (13.).

Union kam darauf zu Gelegenheiten. Benedict Hollerbach verfehlte das Bochumer Tor (16.), VfL-Schlussmann Patrick Drewes wehrte den Versuch von Robert Skov (19.) ab. Und dann kam der VfL in Person von Ibrahima Sissoko: Nachdem Felix Passlack den Ball mit einer tollen Hereingabe in die Mitte gebracht hatte, setzte der Mittelfeldspieler den Ball per Kopf aus kurzer Distanz in den Kasten der Eisernen - das 0:1 in der 23. Minute!


Die Gäste waren plötzlich vorne und machten es gegen geduldige, aber ideenlose Berliner eigentlich gut, konnten die Führung jedoch nicht lange halten. Nachdem ein Passlack-Schuss bei einem Bochumer Konter am Bein von Diogo Leite hängen blieb (29.), glich Hollerbach nach Vorlage von Skov vom Elfmeterpunkt aus (33.). Außerdem musste Gerrit Holtmann verletzt vom Feld, Anthony Losilla kam aufs Feld. Bis zum Pausenpfiff kamen die Köpenicker noch zu einigen Einschusschancen, doch es blieb beim 1:1. Danilho Doekhi vergab die beste (45.+5).

So haben sie gespielt:

Union Berlin: Rönnow - Diogo Leite, Vogt, Doekhi - Rothe (80. Haberer), Khedira (80. Vertessen), Schäfer (68. Schäfer), Skov - Hollerbach, Skarke (56. Jordan), Jeong (68. Kemlein).

VfL Bochum: Drewes - Bernardo, Ordets, Oermann - Wittek (74. Medic), Bero, Sissoko (88. De Wit), Passlack - Holtmann (37. Losilla), Miyoshi - Broschinski (89. Hofmann)

Tore: 0:1 Sissoko (23.), 1:1 Hollerbach (33.)

Gelbe Karten: Hollerbach, Vogt / Broschinski, Drewes.

Rote Karte: Miyoshi (13., grobes Foulspiel).

Schiedsrichter: Martin Petersen.

Nach 15 Minuten Durchatmen blieb den Bochumern zu Beginn des 2. Durchgangs dann gleich wieder die Luft weg. Union-Torschütze Hollerbach kam im Strafraum nach Kontakt mit Bernardo zu Fall. Schiedsrichter Martin Petersen deutete auf den Punkt, nahm seine Entscheidung nach VAR-Prüfung am Monitor jedoch zurück (49.) - Glück gehabt.

Berlin nutzte seine Überzahl aus und ließ Ball und Gegner laufen, gegen die kämpfenden Bochumer fanden die Hausherren allerdings nur selten eine Lücke. Das gelang in der 69. Minute mal, doch Skov ließ eine gute Gelegenheit nach einer missglückten Abwehraktion von Maximilian Wittek liegen. Auf der anderen Seite hätte der VfL dann plötzlich zugestochen, doch die Doppelchance von Bernardo und Moritz Broschinski (77.) blieb nicht von Erfolg gekrönt.

Es plätscherte in Richtung Nachspielzeit, die dann eine unschöne Wendung nahm. Bei einem Abstoß wurde VfL-Keeper Drewes, der kurz zuvor wegen Zeitspiels die Gelbe Karte gesehen hatte, von einem Feuerzeug aus dem Publikum am Kopf getroffen und ging zu Boden (90.+2). Schiedsrichter Petersen unterbrach die Partie und bat die Mannschaften in die Kabinen, Drewes musste gestützt werden. Ein Abbruch stand zur Diskussion, es wurden Erinnerungen an das Bochumer Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach im März 2022 wach. Damals hatte ein Becherwurf den Linienrichter getroffen, das abgebrochene Spiel gewannen die Gladbacher am Grünen Tisch.

Doch nach rund einer halben Stunde Unterbrechung ging es dann weiter. Nur nicht für Drewes, der in der Kabine bleiben musste. Doppelt bitter: da der VfL bereits alle vier Wechselfenster in Anspruch genommen hatte, musste Philipp Hofmann ins Tor.

Die letzten Minuten wurden erneut angepfiffen, doch die Spieler hatten sich geeinigt. Union und Bochum schlossen einen Nichtangriffspakt und ließen den Ball kreisen, ohne Offensivaktionen zu initiieren. Es blieb beim ersten Bochumer Auswärtspunkt. Ob diese Wertung so stehen bleibt, wird abzuwarten sein.

Der VfL Bochum empfängt im letzten Heimspiel des Jahres am kommenden Sonntag (22. Dezember) den 1. FC Heidenheim, Anstoß ist um 15.30 Uhr. Union Berlin ist tags zuvor bei Werder Bremen (15.30 Uhr) zu Gast.

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